Amazon FBA Import: Schritt-für-Schritt erklärt
Bevor du deine Produkte verkaufen kannst, musst du diese zunächst importieren. Beim Import deiner Ware können dir einige Fehler unterlaufen, aus diesem Grund möchte ich dir eine genaue Schritt-für-Schritt- Anleitung mit an die Hand geben, damit alles so reibungslos abläuft, wie du dir das vorstellst.
Schritt 1 – Ware beim Hersteller einkaufen
Nachdem du dich für einen Hersteller entschieden und einen Preis ausgehandelt hast, startest du den Einkauf. Frage deinen Hersteller für den Einkauf nach einem Payment Link, mit dem du zu der Alibaba Bezahlseite kommst und lass dir diesen ausschließlich über den Alibaba Chat schicken. Dies Vorgehen ist ganz wichtig, dann durch die Kommunikation über Alibaba gewinnst du eine zusätzliche Sicherheit, falls etwas schiefläuft. Wenn du den Payment Link geöffnet hast, erhältst du außerdem eine Bestellübersicht. Ich empfehle dir, diese Übersicht zu überprüfen. Solltest du mit deinem Hersteller individuelle Absprachen getroffen haben, müssen diese zu deiner Sicherheit in der Bestellübersicht vermerkt werden. Nun kannst du zwischen mehreren Zahlungsmöglichkeiten wählen und dein Produkt kaufen. Alle Zahlungsmöglichkeiten sind sicher.
Schritt 2 – Versandmethode vereinbaren
Du kannst deine Produkte per See- oder Luftfracht importieren, die Unterschiede möchte ich dir jetzt erklären.
Seefracht: Die Lieferung per Seefracht ist die preiswertere Möglichkeit, um Produkte zu importieren. Die Ware wird mit einem Containerschiff nach Europa verschifft und anschließend zu dir geliefert. Die durchschnittliche Lieferzeit beträgt allerdings ca. 30 Tage.
Luftfracht: Wenn das Bestellvolumen deiner ersten Bestellung unter einer Palette liegt, empfehle ich dir, deine Produkte per Luftfracht zu importieren. Dies Vorgehen hat den Vorteil, dass deine Produkte bereits nach 4 bis 7 Tagen bei dir sind und du sofort mit dem Verkauf starten kannst. Die Lieferkosten sind im Vergleich zur Seefracht etwas höher, allerdings kannst du schneller mit dem Verkauf starten und deine ersten Umsätze generieren. Wenn dein Bestellvolumen bei der zweiten Bestellung größer ausfällt (über eine Palette), kannst du deine Ware per Seefracht importieren oder die Lieferung splitten. Das bedeutet, dass du 20 % per Luft und 80 % per Seefracht importierst.
Schritt 3 – Dem Hersteller alle notwendigen Informationen mitteilen
Damit dein Hersteller die Produkte für den Versand vorbereiten kann, musst du ihm die folgenden Informationen zur Verfügung stellen.
- Zolltarifnummer (HS-Code)
- EORI-Nummer
- Die Lieferadresse plus Telefonnummer
- Deine E-Mail-Adresse
Mein Tipp: Weise deinen Hersteller darauf hin, dass die Produktkosten von den Lieferkosten in der Rechnung getrennt werden müssen. Es sollen also zwei getrennte Positionen in der Rechnung aufgelistet werden. Einige Hersteller vergessen das und schreiben die Produkt- und Lieferkosten als eine Position in die Rechnung. Das hat den Nachteil, dass die Zollgebühren auch auf die Versandkosten berechnet werden und sich hierdurch die Kosten für dich erhöhen. Wenn beide Positionen voneinander getrennt sind, werden die Zollgebühren nur auf den Einkaufspreis des Produkts berechnet, so wie es auch sein soll.
Der Hersteller muss folgende Dokumente für den Zoll außen auf dem Paket anbringen:
- Rechnung, in der folgende Nummern zu erkennen sind: EORI-Nummer, Zolltarifnummer, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
- Packzettel
Schritt 4 – Zollpapiere ausfüllen
Nachdem der Hersteller die Ware verschickt hat, erhältst du zeitnah eine Sendungsnummer. Nun kannst du nachvollziehen, wann deine Ware in Deutschland ankommt. Sollten dem Zoll Dokumente fehlen oder Probleme auftreten, erhältst du entweder eine E-Mail oder einen direkten Anruf von deinem Versanddienstleister, welcher die Verzollung für dich abwickelt. Bei mir kam es schon einmal vor, dass der Hersteller die EORI-Nummer vergessen hatte. In diesem Fall können die fehlenden Dokumente einfach nachgereicht werden.
Schritt 5 – Einfuhrumsatzsteuer und Zollgebühren bezahlen
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie der Zoll die Steuern und die Zollgebühren von dir einfordern kann. Bei der ersten Lieferung aus Asien kann es vorkommen, dass diese Gebühren direkt an der Haustür vor Übergabe der Ware an den Postboten fällig sind. Ich empfehle dir daher, genug Geld zuhause zu haben, um die Rechnung bezahlen zu können. Ohne Bezahlung darf der Postbote die Ware nicht übergeben. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass du ca. 1 bis 3 Wochen nach Erhalt der Ware eine Rechnung vom Zoll erhältst, mit der Aufforderung, die Kosten zu überweisen. In diesem Fall hast du 30 Tage Zeit, um den Betrag zu überweisen.
Schritt 6 – Qualitätskontrolle durchführen
Herzlichen Glückwunsch, du hast deine Ware erhalten! Bevor du diese weiterverkaufen kannst, musst du eine Qualitätskontrolle durchführen.
Packe die Pakete aus und führe stichprobenartige Kontrollen durch. Überprüfe die Produkte, die Produktverpackung und ggf. die Aufdrucke, falls dein Produkt graviert oder individuell bedruckt worden ist. Wenn dir Qualitätsmängel auffallen, fertige Beweisfotos an und setze dich mit deinem Hersteller in Verbindung.
Schritt 7 – Produkte an den Marktplatz senden oder per FBM verkaufen
Wenn du das Fulfillment deines Markplatzes benutzen möchtest, kannst du deine Produkte nun an das Amazon- bzw. Ebay-Lager schicken. Alternativ kannst du natürlich auch dein eigenes Lager benutzen und die Produkte per FBM (Fulfillment by Merchant) verschicken.
Beste Grüße und viel Erfolg
Julian