Dein eigenes Unternehmen gründen – so funktioniert’s
Du träumst schon seit langem von finanzieller Freiheit, räumlicher und zeitlicher Unabhängigkeit und vom eigenen Unternehmen?
Du weißt aber nicht so recht, wo du anfangen sollst und ob du dich wirklich selbstständig machen sollst?
Dann bist du hier genau richtig. Oft fehlt es interessierten Gründern an konkreten Anhaltspunkten für ihre Selbstständigkeit und sie bleiben aus Unsicherheit in ihrem Angestelltenverhältnis. Ich möchte dir heute einen detaillierten Überblick über eine mögliche Selbstständigkeit geben und gebe dir einen Leitfaden mit an die Hand, wie auch du ein erfolgreiches Unternehmen gründen und aufbauen kannst.
Nebenberuflich starten
Keine Sorge – wenn du dich selbstständig machen möchtest, musst du nicht direkt deinen aktuellen Job kündigen und dich voll auf dein Unternehmen verlassen. Vielmehr kannst du auch problemlos nebenberuflich in die Selbstständigkeit starten.
Schon gewusst?
Fast alle großen Unternehmen und Konzerne sind zunächst mit einer nebenberuflichen Selbstständigkeit gestartet. Diese Konstellation bietet Dir die Möglichkeit, dein Unternehmen zu gründen, langsam aufzubauen und wachsen zu lassen, während du gleichzeitig finanzielle Startschwierigkeiten durch deinen Job in Festanstellung abfederst.
Geschäftsidee finden
Hast du dich dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen, benötigst du natürlich in erster Linie eine Geschäftsidee. Dabei brauchst du nicht unbedingt das Rad neu erfinden – vielmehr geht es darum, eine Idee zu entwickeln, die dir Spaß macht und die das Potenzial für ein erfolgreiches Unternehmen mitbringt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du eine Geschäftsidee entwickeln kannst. Mache dir bewusst, wo deine persönlichen Interessen und deine Begabungen liegen. Sprich mit Familie und Freunden über mögliche Ideen und bitte sie um eine Einschätzung zu dir. Oft ist es hilfreich, sich unterschiedliche Möglichkeiten aufzuschreiben und daraus irgendwann die Idee abzuleiten, die dich widerspiegelt. Schließlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Online-Handel
Im Online-Handel gibt es unzählige Möglichkeiten für dich, dein eigenes Unternehmen aufzubauen. Du kannst eigene Produkte in deinem Online-Shop verkaufen oder bereits hergestellte Produkte durch Dropshipping weiterverkaufen. Besonders interessant ist an dieser Stelle aber auch Amazon FBA. Der Marktplatz ist einer der größten, die das Internet aktuell zu bieten hat. Hier profitierst du vor allem von der hohen Reichweite der Verkaufsplattform.
Handwerk
Bist du handwerklich begabt und hast vielleicht sogar eine handwerkliche Lehre gemacht, bietet sich die Selbstständigkeit in diesem Bereich an. Handwerksbetriebe sind aktuell stark gefragt – es gibt in vielen Regionen deutlich mehr Kundenanfragen als Handwerker. Gleichzeitig sind die Verdienstmöglichkeiten als selbstständiger Handwerker deutlich besser als die eines Angestellten in diesem Bereich.
Dienstleistungen
Natürlich kannst du dich nicht nur mit handwerklichen Dienstleistungen selbstständig machen. Kaum etwas eignet sich besser für die Selbstständigkeit als der Dienstleistungssektor. Bist du ein begnadeter Websiteprogrammierer, schreibst du ausgezeichnete Texte, nimmst du atemberaubende Fotos auf, kannst du mit diesen Talenten ein Unternehmen gründen. Auch die Beratertätigkeit ist ein interessantes Standbein für Gründer.
Die Gängigsten Rechtsformen im Überblick
Beschäftigst du dich mit dem Thema Unternehmensgründung, kommt früher oder später die Frage nach der passenden Rechtsform auf. Zwar gibt es mehrere Optionen – zu Beginn ist jedoch das Einzelunternehmen in der Regel am unkompliziertesten und sinnvollsten.
Einzelunternehmen
Beim Einzelunternehmen handelt es sich um ein Unternehmen, das du als einzelne, natürliche Person gründen kannst. Sobald du dich als Freiberufler anmeldest oder ein Gewerbe anmeldest, hast du automatisch die Rechtsform des Einzelunternehmens. Du haftest dabei unbeschränkt mit deinem Geschäfts- und Privatvermögen, weshalb es zu einem späteren Zeitpunkt mit höheren Einnahmen und Ausgaben oft sinnvoll ist, die Rechtsform zu wechseln.
Sollte dein Startkapital begrenzt sein, ist das Einzelunternehmen die beste Möglichkeit für ein nebenberuflichen Start in die Selbstständigkeit. Durch eine Betriebshaftpflichtversicherung kannst du ausschließen, dass du mit deinem Privatvermögen haftest.
GmbH
Die GmbH, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, ist die Rechtsform, die in Deutschland am häufigsten angewendet wird. Vorteil daran ist, dass du, wie der Name bereits verrät, nur beschränkt haftbar bist. Dein Privatvermögen bleibt in dieser Rechtsform außen vor. So minimierst du dein wirtschaftliches Risiko. Um eine GmbH gründen zu können, benötigst du allerdings ein Startkapital von mindestens 25.000 Euro.
GbR
Die GbR, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, ist eine weitere mögliche Rechtsform für dein Unternehmen. Sie ist interessant, wenn du mit einem Partner zusammen gründen möchtest. Im Gegensatz zur GmbH ist die GbR unkomplizierter und lässt sich formlos gründen.
Vorteile einer Selbstständigkeit
Selbstverständlich – das Unternehmertum bringt zahlreiche Verpflichtungen mit sich, die klassische Arbeitnehmer nicht haben. Dennoch bietet die Selbstständigkeit zahlreiche
Vorteile:
- Du kannst selbstbestimmt arbeiten – suche dir selbst aus, für wen du arbeitest und welche Aufträge du bearbeiten möchtest.
- Du hast mehr Freiheiten in Deinem Leben.
- Du profitierst von zusätzlichem Einkommen, ggf. auch von passivem Einkommen, wenn du zum Beispiel E-Books verkaufst.
- Du kannst in vielen Fällen zeit- und ortsunabhängig arbeiten. Selbst Deine geplante Weltreise lässt sich mit der Selbstständigkeit verbinden.
Allein oder mit einem Experten gründen?
Zahlreiche Gründer sorgen sich zu Beginn ihrer Selbstständigkeit vor hohen und vermeidbaren Kosten. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Unternehmer gegen die Gründung in Begleitung durch einen oder mehrere Experten. Was die meisten dabei jedoch nicht bedenken:
Experten sind nicht umsonst Experten auf ihrem Gebiet. Sie sorgen dafür, dass du während deiner Gründung und deiner ersten Zeit als Unternehmer weniger Fehler machst. Dadurch sparst du wiederum Kosten und kannst dein erfolgreiches Unternehmen schneller aufbauen. In den meisten Fällen ist es hilfreich und sinnvoll, Experten an der Seite zu haben – ein Coaching gibt Dir Sicherheit und vor allem einen professionellen Ansprechpartner an die Seite, an den du dich bei Fragen oder Problemen wenden kannst. Schließlich hat dein Berater deine Situation bereits selbst durchlaufen und im besten Fall bereits zahlreiche weitere Gründer durch diesen Prozess begleitet.
So gründest Du Dein Unternehmen – ein Leitfaden
1. Schritt – Geschäftsidee finden
Möchtest du ein Unternehmen gründen, benötigst du im ersten Schritt natürlich eine Geschäftsidee. Wie deine Gründung konkret abläuft und welche Dinge du beachten musst, hängt schließlich maßgeblich von deiner Idee ab. Bist du dir noch unsicher, mit welcher Idee du gründen möchtest, kannst du mit einer Mindmap beginnen. Frage dich, was du gut kannst, was du gerne tust und erarbeite daraus mögliche Ideen für ein Unternehmen. Bewerte deine Ideen schließlich danach, ob sie erfolgsversprechend sind. Sprich auch mit Freunden und Verwandten über deine Ideen oder hole dir von ihnen weitere Ideen ein.
2. Schritt – Wissen aneignen / Coach suchen
Als nächstes bereitest du dich konkreter auf deine Gründung vor. Hier geht es darum, dir so viel Wissen wie möglich anzueignen – sowohl über die Idee, mit der du gründen möchtest als auch über den Gründungsvorgang selbst. Gerade an dieser Stelle ist es sinnvoll, mit einem externen Coach zusammenzuarbeiten. Durch ein Coaching erhältst du nicht nur Sicherheit in dem, was du bereits weißt, sondern auch zahlreiche neue Sichtweisen, Ideen und Herangehensweisen, die auf langjähriger Erfahrung deines Coaches basieren und im besten Fall bereits durch mehrere Unternehmer erprobt wurden.
3. Schritt – Startkapital
Im nächsten Schritt geht es um deine Finanzen. Möchtest du dich zum Beispiel im Online-Handel selbstständig machen, wirst Du zu Beginn in der Regel in Vorleistung gehen müssen. Du musst einen ersten Produktbestand vom Hersteller erwerben, den Lieferanten bezahlen und gegebenenfalls einen Lagerplatz mieten. Für all diese Dinge benötigst du Startkapital. Vielleicht hast du selbst bereits etwas Geld angespart, das für die Kosten genügt. Andernfalls solltest du an dieser Stelle mit deiner Bank sprechen und über einen kleinen Kredit nachdenken. Vielleicht kommst du auch für Gründungsförderungen in Frage, die dir finanziell unter die Arme greifen.
Online-Handel mit wenig Startkapital
Du möchtest im Bereich E-Commerce insbesondere Amazon FBA anfangen? Dann ist ein Start mit einem geringen Startkapital kein Problem. Mehr dazu findest du hier: Amazon FBA Startkapital.
4. Schritt – Gewerbe anmelden
Jetzt wird es konkret. Im vierten Schritt meldest du dein Gewerbe an. Sobald du Produkte oder bestimmte Dienstleistungen verkaufst, bist du zur Gewerbeanmeldung verpflichtet. Diese Anmeldung ist jedoch denkbar unkompliziert. Du gehst einfach zum örtlichen Gewerbeamt, füllst die benötigten Formulare aus und meldest dein Gewerbe an. In der Regel ist das bei der Stadt möglich – oft sogar online. Auf der Website deiner Stadt findest du konkrete Informationen zum Ablauf. Die Kosten für die Anmeldung belaufen sich in Deutschland auf 19 – 49 Euro. Im Anschluss an die Anmeldung erhältst du Deinen Gewerbeschein.
5. Schritt – Steuerberater suchen + Versicherung
Dieser Schritt ist einer der wichtigsten Schritte bei der Gründung eines Unternehmens. Um direkt von Beginn an alles richtig zu machen, solltest du auf einen professionellen Steuerberater vertrauen. Er kann dich bei den wichtigsten Angelegenheiten rund um die Buchhaltung und das Finanzamt unterstützen. Auch um das Thema Versicherungen solltest du dich kümmern. Benötigst du zum Beispiel eine Betriebshaftpflichtversicherung oder eine Berufshaftpflichtversicherung? Auf jeden Fall solltest du zur Sicherheit eine berufliche Rechtsschutzversicherung abschließen.
6. Schritt – Umsetzung
Sobald du alle organisatorischen Verpflichtungen erledigt hast, kannst du endlich mit der Umsetzung starten.
Herzlichen Glückwunsch – Du bist jetzt Unternehmer!
Jetzt kannst Du Dich darum kümmern, deine eigene Website zu erstellen, einen Online-Shop einzurichten oder deinen Auftritt beim Amazon Marktplatz zu erstellen. Auch die benötigten Produkte kannst du jetzt einkaufen und damit beginnen, sie zu bewerben. Lege bei der Umsetzung besonderen Wert auf Professionalität. Erstelle professionelle Produktbeschreibungen, Produktfotos und achte darauf, dass du alle Angaben richtig machst.
7. Schritt – Erste Umsätze generieren
Dein Shop ist online, deine Produkte sind ansprechend präsentiert – jetzt kannst du deine ersten Umsätze generieren. Mache Werbung für dich und deine Produkte und überzeuge potenzielle Kunden von deinem Shop. Hast du die ersten Verkäufe abgewickelt, darfst du dich freuen und stolz auf deine bisherigen Leistungen sein. Du hast den Schritt in das Unternehmertum gewagt und dich erfolgreich selbstständig gemacht!
8. Schritt – Wachstum
Hast du die ersten Produkte verkauft, bist du natürlich noch nicht am Ende deiner Arbeit angekommen. Ein Unternehmen bedeutet dauerhafte Arbeit und umfassendes Engagement zu jeder Zeit. Jetzt geht es darum, dein Unternehmen wachsen zu lassen. Erhöhe deine Reichweite, etabliere dich im Markt und baue dir einen Namen auf. Besonders achten solltest du dabei auf die Meinung deiner Kunden. Mit welchen Punkten geben sie dir positives Feedback? Welche Bereiche könntest du noch verbessern? Welche Wünsche haben deine Kunden an dich?
9. Schritt – Prozesse optimieren
Um Wachstum zu ermöglichen, benötigst du nicht nur top Produkte, sondern auch gut organisierte und strukturierte Prozesse. Auch, wenn dein Unternehmen seit einiger Zeit läuft – verlasse dich nicht ausschließlich auf deine bisherigen Erfolge. Hinterfrage deine aktuellen Prozesse und optimiere sie, sofern es Verbesserungspotenzial gibt. Gerade zu Beginn ist es normal, deine Prozesse immer und immer wieder anzupassen, bis sie perfekt zu deinen Vorstellungen und deinem Unternehmen passen.
Fazit
Ich habe dir nun detailliert erklärt, wie auch du ein erfolgreiches Unternehmen gründen kannst. Wie du sicherlich bemerkt hast, kommen mit der Selbstständigkeit zahlreiche Verpflichtungen auf dich zu. Dennoch profitierst du auch von umfassenden Vorteilen wie finanzieller Unabhängigkeit und selbstbestimmtem Arbeiten. Der größte Vorteil ist jedoch wohl: Du bist nicht dazu verpflichtet, direkt von Anfang an deinen Job zu kündigen, um dich selbstständig zu machen.
Auch in der Nebenberuflichkeit lässt sich ein Unternehmen aufbauen. Der wichtigste Schritt ist, sich zu trauen und sich professionelle Hilfe zu organisieren. So kannst du nicht nur deinen Traum verwirklichen, sondern dich auch bei Problemen und Fragen an einen Profi wenden, der dir mehr Sicherheit verschafft.
Beste Grüße und viel Erfolg
Julian Meyer
FAQ
Wie gründet man ein Unternehmen?
Ein Unternehmen zu gründen, ist gar nicht so kompliziert, wie viele Menschen zunächst denken. Im Endeffekt geschieht die Gründung sogar fast automatisch. Um Produkte verkaufen und damit Umsätze erzielen zu können, benötigst du ein Gewerbe. Sobald du die Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt durchgeführt hast, hast du offiziell ein Unternehmen gegründet.
Was kostet eine Gewerbeanmeldung?
Die Kosten für eine Gewerbeanmeldung sind in Deutschland nicht einheitlich definiert. Je nachdem, in welchem Bundesland du dein Gewerbe anmeldest, zahlst du unterschiedlich hohe Gebühren.
Diese Gebühren belaufen sich auf 19 – 49 Euro. Oft kannst Du die Anmeldung deines Gewerbes sogar bereits online durchführen und musst nicht persönlich zum Gewerbeamt gehen.
Wann muss ich ein Unternehmen gründen?
Du bist verpflichtet, dein Unternehmen zu gründen, bevor du durch deine Verkäufe die ersten Umsätze erwirtschaftest. Das fordert nicht nur das Finanzamt von dir, sondern auch deine Kunden. Schließlich musst du beim Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen in der Lage sein, eine Rechnung für deine Leistungen zu stellen. Dafür benötigst du wiederum Angaben zu deinem Unternehmen wie zum Beispiel die Steuernummer oder die Umsatzsteuer-ID, die du erst nach Gründung erhältst.